Fachbereich Religion
Welche Ziele verfolgt das Fach Religion?
Schüler werden im Religionsunterricht auf ihrer Suche nach Sinn und Orientierung von einer christlichen Perspektive begleitet, damit sie sich selbst finden, verantwortungsbewusst leben lernen und in religiösen Fragen aussagefähig werden.
Mögliche Fragen mit religiöser Dimension sind:
- Warum bin ich so, wie ich bin?
- Woher kommt die Welt, wo geht sie hin?
- Was kommt nach dem Tod?
- Was ist gut, was ist böse?
- Wie steht es mit der Gerechtigkeit in unserer Welt?
- Gibt es einen Gott? Wenn ja, wie kann er all das Übel auf der Welt zulassen?
- Muss ich als Christ alles wörtlich glauben, was in der Bibel steht?
- Welchen Platz hat Kirche in unserer Gesellschaft?
- Was glauben Menschen anderer Religionen?
Schüler bedenken diese Probleme des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens, analysieren diese und werden zu kritischer Auseinandersetzung mit Lösungsansätzen befähigt. Ziel ist es dabei, zu Toleranz und Dialogbereitschaft zu erziehen und den Schülern zu helfen, eine eigene Position zu finden.
Worin unterscheiden sich Religionsunterricht und Kirche?
Der Religionsunterricht ist konfessionsgebunden (katholisch und evangelisch) und wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der beiden Kirchen erteilt.
Die beiden Lernorte Schule und Gemeinde besitzen jedoch ein eigenständiges Profil:
In der Schule gehen Schüler des Religionsunterrichtes einen gemeinsamen Weg des Wissenserwerbs:
Sie lernen Glaubensaussagen und Glaubenshandlungen kennen und reflektieren diese kritisch.
Der Ort des Vollzuges von Glaubenshandlungen ist die Gemeinde: Hier wird gesegnet und gebetet.
Wer kann den Religionsunterricht besuchen?
Es spielt absolut keine Rolle, ob Schüler einer Konfession angehören oder nicht: Jeder, der Spaß und Interesse hat, über Gott und die Welt nachzudenken und sich mit sinnstiftenden Fragen zu beschäftigen, kann am Religionsunterricht teilnehmen.
Der Religionsunterricht ist ein versetzungsrelevantes Fach, weshalb es, wie in jedem anderen Fach, Zensuren gibt.
Was ist der Unterschied zwischen evangelischem und katholischem Religionsunterricht?
Die Fächer katholische und evangelische Religion bieten die Chance, Werteunterricht aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen. Katholischer Religionsunterricht wird von einer katholischen Lehrkraft in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Katholischen Kirche, evangelischer Religionsunterricht von einer evangelischen Lehrkraft nach evangelischen Grundsätzen, erteilt.
Was sind Chancen des Religionsunterrichtes?
Eine große Chance des Religionsunterrichtes beseht darin, dass 1/3 der Unterrichtszeit nicht themengebunden ist, den Schülern somit ein großes Mitspracherecht bei der Planung eingeräumt werden kann. So gibt es Projekte, die über den Unterricht hinausreichen.
So findet beispielsweise für die Klassenstufe 7/8 im 2012 eröffneten Taufzentrum der Lutherstadt Eisleben ein mehrtägiges Projekt zum Thema "Wasser und Taufe" statt. Die Schüler der Oberstufe besuchen im Rahmen des Kurshalbjahres "Christliche Ethik" das Zentrum für Reproduktionsmedizin der Universitätsklinik Halle.