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Schulgründung

Die Gründung der höheren Lateinschule gehört zu den letzten Lebensaktivitäten des Reformators M. Luther in seiner Geburtsstadt Eisleben. Am 16. Februar 1546 unterzeichnete er einen Vertrag mit den drei Linien der Mansfelder Grafen, der bis ins 18. Jahrhundert die städtische Schulgeschichte entscheidend prägte. 

Der zeitgenössische Chronist C. Spangenberg schreibt in einer Eintragung 1551: 
"Schola Islebiana Rursus Restaurata"  (Die Schule zu Eisleben ist wieder hergestellt)

Die Schulgründung reihte sich in die Entstehung mittelalterlicher städtischer höherer Stadtschulen ein und bildet nach dem Domgymnasium Naumburg (1030), dem Stephaneum in Aschersleben (1325), Gymnasium Stendal(1338), dem Nordhäuser Gymnasium (1524), dem Quedlinburger Gymnasium (1540), dem Gymnasium in Zeitz (1542), der Landesschule Pforta (1543) und dem Martineum in Halberstadt (1545), das Zehnte in dem Territorium Kursachsens. die Namensgebung geht daher zurecht auf seinen Gründer und Patron zurück, obwohl es zur Namensverleihung erst Jahrhunderte später kam. 1904 erst kam der Direktor Prof. Dr. Lübbert bei seiner Einführungsrede zum Schuljahr auf den Gedanken, die Schule in dieser Tradition mit dem Namen Martin Luthers zu verbinden. Am Stiftungstage 1907 stellte er im Auftrag der Schule den Sntrag auf Namensverleihung durch die obere Schulbehörde und am 12. 10. 1907 kam vom Provinzial-Schulkollegium die Verfügung: „Der Herr Minister hat sich durch Erlass vom 20. Juni 1907 damit einverstanden erklärt, dass dem Eisleber Gymnasium die Bezeichnung ´Luthergymnasium´ beigelegt wird und dass die Verkündigung dieser Namensverleihung am Geburtstage Luthers erfolgt.“


Das Gymnasium befand sich in drei Gebäuden: 

Das erste Gebäude befand sich an der Andreaskirche am dortigen Pfarrhaus 

Das Zweite Gebäude wurde 1883 bezogen und auf dem Gelände des alten Eisleber Schlosses neu gebaut. Die finanziellen Mittel stammten aus einem Vertrag der kupferschieferbauenden Gewerkschaft und der Lutherschule, der die alten Verpflichtungen von 1546 endgültig aufhob und mit einer Einmalzahlung von über 500 000 Goldmark den Neubau ermöglichte. 
Das dritte Gebäude ist das derzeitige Martin-Luther-Gymnasium am Siegfried-Berger-Weg.

Das Martin- Luther- Gymnasium erhielt vor 100 Jahren den Namen "Luthergymnasium"

Am 16. Februar 1907 stellte der damalige Rektor des Gymnasiums Prof. Dr. Lübbert den Antrag an die Kultusbehörde der Provinz Sachsen, unserem Gymnasium den Namen M. Luther zu verleihen. Am 12. November 1907 erfolgte die Namensgebung mit folgendem Wortlaut: 

 

"Der Herr Minister hat sich durch Erlaß vom 20. Juni 1907 damit einverstanden erklärt, daß dem Eisleber Gymnasium die Bezeichnung Luther- Gymnasium beigelegt wird und daß die Verkündigung dieser Namensverleihung am Geburtstage Luthers erfolgt." 

Nun hatte das ehemalige Königliche Gymnasium in Eisleben den Namen seines Begründers erhalten und lebte dieses Zeugnis sehr lebhaft und mit vielen Höhepunkten. In seiner Antrittsrede als Direktor am 18. 10. 1904 sagte Lübbert: 

"... . Der große Mann, der in dem kleinen Hause da drüben, das Licht der Welt erblickt hat, gehört allerdings dem gesamten deutschen Volke. Auch dem Teil, der an der alten Kirche festhält, und das ganze Volk gehört ihm, denn es ist so, wie es jetzt ist, seine Schöpfung, uns aber gehört er vor allen deutschen, und wir wollen in ganz besonderer Weise ihm gehören, wir Eisleber und zumal wir Mitglieder des Eisleber Gymnasiums, ist doch unsere Schule Luthers Schule. Sie ist die letzte Schöpfung und das Vermächtnis des größten Sohnes unserer Stadt und unseres Vaterlandes. Wir alle aber, die wir Mitglieder dieser Schule sind, sei es als Lehrende, sei es als Lernende, haben die heilige Pflicht, dieses Vermächtnis in Ehren und und diese Schöpfung in Blüte zu erhalten. Uns allen soll jederzeit der Stifter unserer Schule vor Augen stehen, an seiner gewaltigen Persönlichkeit wollen wir uns aufrichten, an seinem erhabenen Vorbild uns bilden. ..." 

Als die Schule sich 1929 mit dem Realprogymnasium zur Staatlichen Lutherschule vereinigte und in das Gebäude am S.- Berger- Weg zog, veröffentlichte im Epilogus der Sohn vom ehemaligen Direktor, Pastor Lübbert aus Rendsburg eine kleine Rückschau auf seinen Vater der die Namensgebung des Gymnasiums veranlasste. Er schreibt: 

"Meines Vaters Lebensfreude und Lebensbefriedigung war die Arbeit am Eisleber Gymnasium, das er ein Jahrzehnt vor dem Kriege als Direktor geleitet hat. Seine Freude war am größten, als auf seine Bitte hin die Schule den Namen "Luthergymnasium" erhielt. Das Vorbild Luthers sollte der lernenden Jugend vor Augen stehen, Luther betonte die Grundlagen unserer Erziehung, die in ernster Erkenntnis alter Kultur, alter Sprachen und alter Geschichte besteht. Auf diesem Wege wurde er der echte deutsche Mann, dessen Lebenswerk vor allem seinen lieben Deutschen galt... ." 

Das Vorbild Luthers in Erziehungs- und Bildungsfragen gilt bestimmt heute immer noch, doch sollte aus Luther kein Übermensch erwachsen, vielmehr als jemand,der mutig und unerschrocken für seine Überzeugung stand, und auch Fehler machte und mit mancher Auffassung auch historisch schief lag.Das Martin- Luther- Gymnasium erhielt vor 100 Jahren den Namen "Luthergymnasium".



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